In Laatzen bei Hannover befindet sich seit 2009 das zentrale Ersatzteil-Logistikcenter der ASH Group. Die Infrastruktur um Hannover biete ideale Voraussetzungen für die Lagerwirtschaft: direkte Anbindung an die A7 und A2, die zahlreich ansässigen Speditionen und Versanddienstleister, der nahe Flughafen Hannover für Luftfrachtverkehre und nicht zuletzt die zentrale Lage innerhalb Europas.
Herr der Logistik ist Udo Posteher. Der gelernte Speditionskaufmann ist Logistiker durch und durch. Seit 2010 leitet er das Ersatzteilweisen in Laatzen mit rund 30 Mitarbeitern.
Auf 5300 qm Innenfläche reiht sich dort Hochregallager and Hochregallager. Hinzukommen 2800 qm Aussenlager. Täglich kommen Lieferungen im Wareneingang an und werden auf einen der 76.000 Lagerplätzen verteilt, mehr als 44.000 Ersatzteile sind insgesamt aktiv zu bewirtschaften – von der Schraube bis hin zum Walzenkern mit 8 Meter Länge. 1267 verschiedene Lieferanten beliefern das Logistikcenter. „In vielen der Ersatzteile steckt unser Know-How oder individuelle Anpassungen. In jedem aber steckt unser hoher Anspruch an Qualität“, so Udo Posteher. „Jedes Ersatzteil wird vor Auslieferung noch einmal gründlich geprüft und für sämtliche Originalteile besteht eine Garantie von 12 Monaten. Zudem garantiert der Einsatz der ASH Original Teile die optimale Funktion der Maschinen und die Einhaltung aller gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Maschinen- und Bedienersicherheit.“
Lager ist nicht gleich Lager, und Logistik nicht gleich Logistik. Dass hinter dem Betrieb des zentralen Logistikcenter der ASH Group auch jede Menge unternehmerisches Know-How steckt, macht ein Blick auf die organisatorische Struktur deutlich. 12 Mitarbeiter sind im Einkauf und der Administration beschäftigt. „Als zentrales Ersatzteilzentrum sind wir quasi ein Unternehmen im Unternehmen und für den Einkauf der Teile selbst verantwortlich“, erklärt Udo Posteher und verrät damit auch gleich die grösste Herausforderung: „Der Bedarf unserer Kunden an Ersatzteilen ist stark an Saison und Wetterverhältnisse gebunden. Ist der Winter mild und trocken und die Winterdienstfahrzeuge nur selten im Einsatz, ist auch die Nachfrage nach neuen Schürfleisten, Streubildverstellmotoren oder Förderbänder gering. Schneit es dagegen über längere Zeit und dann auch noch grossflächig in Europa, geht es hier so richtig rund. Unsere Herausforderung ist also jedes Jahr auf’s neue, vorherzusehen, wie der Winter ausfällt und unsere Lagerbestände dementsprechend zu befüllen, damit kein Engpass entsteht, wir aber zum Ende der Saison auch keinen Überbestand haben.“ Ein Geheimrezept hat Udo Posteher dabei nicht. „Sich auf Bauernregeln zu verlassen, wäre reine Spekulation. Auch computergestützte Software, die durch den Einsatz verschiedener mathematischer Modelle die Vergangenheitswerte auswerten und darauf eine Prognose für die Zukunft erstellen, hilft uns in diesem Fall nicht wirklich, da es für Wetterverhältnisse keine regelmässigen Gesetzmässigkeiten gibt. Es bleibt also nur der Blick in die Glaskugel.“
Von Laatzen in die Welt in 48 Stunden
Ca. 300 Lieferungen werden pro Tag zusammengestellt und an Kunden verschickt. Zur Hochsaison im Winter können es auch bis zum 500 Sendungen werden. Dann sind die Kollegen im Dreischichtbetrieb von 5.00 – 24.00 Uhr im Einsatz, damit die bestellte Ware gewohnt schnell dort ist, wo sie gebraucht wird. „98% der Bestellungen werden gewöhnlich von 24 Stunden weltweit versendet“, so Bernd Grote, Leiter der Lagerlogistik. Bei nationalen Overnight-Sendungen mit einer Bestellung vor 14.00 Uhr, hält der Kunde das Paket bereits am nächsten Morgen um 8.00 Uhr in der Hand.“ Die Abläufe bei der Zusammenstellung der Waren sind bis ins Detail optimiert. So werden Aufträge beispielsweise nicht als Ganzes kommissioniert, sondern Mitarbeiter in verschiedenen Zonen nehmen die benötigen Teile von unterschiedlichen Bestellungen auf. Der Computer empfiehlt dabei die effizienteste Route. An der Packstation wird der Auftrag dann zusammengefügt und zum Versand vorbereitet. „So nutzen wir Synergien und halten die Wege kurz“, erklärt Bernd Grote. Beim Versand wird mit verschiedenen Dienstleistern zusammengearbeitet. Damit kann nicht nur die grösstmögliche Flexibilität sichergestellt werden, sondern im Falle eines Streiks, wie z.B. im Sommer 2015 bei DHL, schnell auf Alternativen umgestellt und die Auslieferung gewährleistet werden. Hinter all dem steckt viel Arbeit und Herzblut, denn neben dem Tagesgeschäft müssen auch mehrmals im Jahr Markteinführungen oder Produktausläufe in der Ersatzteillogistik berücksichtigt werden. Dazu kommen komplexe Themen wie Aussenwirtschaftsrecht oder Zollvorschriften, die in stetigem Wandel sind. Ersatzteil-Logistik ist also alles andere als langweilig. Udo Posteher ist stolz auf seine Mannschaft. Ein gutes Arbeitsklima, eine motivierte Belegschaft und eine geringe Fluktuation tragen dazu bei, dass die Logistikkette der ASH Group nicht ins Stocken gerät. Denn diese ist immer nur so gut, wie die Menschen, die hinter ihr stehen. Daher sorgen wir als aktiver Ausbildungsbetrieb bereits für qualifizierten Nachwuchs aus den eigenen Reihen und geben so unsere Logistik-DNA mit Sorgfalt an die nächste Generation weiter.