Schritt für Schritt in Richtung Zukunft. Die Aebi Schmidt Group hat sich früh in der Entwicklung der Instrumente und Technologien für autonome Einsätze am Flughafen für einen mehrstufigen Ansatz entschieden. Die langjährige und oft sehr enge Zusammenarbeit mit vielen Flughäfen hat uns gelehrt, nicht auf Standardlösungen ab Stange zu setzen, sondern unsere Systeme so zu gestalten, dass sie an die spezifischen und individuellen Bedürfnisse eines jeden Flughafens angepasst werden können.
Unser Fahrerassistenzsystem integriert die Bedürfnisse des Winterdienstmanagements mit denjenigen der Fahrer. Die Einsatzleitung kann mit hochpräzisen Standards wie RTK oder NTRIP ganze Routen oder einzelne Segmente aufzeichnen, bearbeiten und überwachen. Dem Fahrer zeigt das System in Echtzeit jede Abweichung vom Plan an, wobei er selbständig entscheiden kann, ob er dem System folgen, oder es übersteuern will. Markus Moi, Winterdienst Koordinator, und Michael Enkler, Referent Winterdienst Training, am Flughafen Köln Bonn sagen dazu: «Das System ist beispielsweise in Stresssituationen sehr wertvoll. Maschine lenken, Kehrblasgerät steuern, per Funk Aufgaben empfangen, Freigaben einholen, erledigte Tätigkeiten bestätigen, Verkehrssituation überwachen – das alles gleichzeitig zu tun ist anspruchsvoll. Sich für einen Teil der Aufgaben auf das System verlassen zu können, ist eine wertvolle Unterstützung. Nötig ist dabei, dass das Assistenzsystem gut strukturiert ist.»
Enkler führt weiter aus, dass es trotz eines Fahrerassistenzsystems bzw. einer Teilautomatisierung nötig ist, dass die Winterdienstfahrer den Flughafen und die Routen sehr gut kennen und sich auf der Fläche und im Gelände gut orientieren können. Denn vom Standard abweichende Situationen kommen auf einem Flughafen naturgemäss häufig und regelmässig vor. Viele dieser Situationen erfordern auch eine flexible Personalplanung. «Für Fahrer, die nicht so häufig im Winterdienst unterwegs sind ist ein Assistenzsystem ideal und zwischenzeitlich auch akzeptiert. Es zeigt ihnen im Einsatz an, wo sie fahren müssen und was sie an bestimmen Stellen zu tun haben bzw. welche Funktionen sie für Pflug, Besen und Gebläse auszuwählen haben», sagt Enkler.
Neben der wertvollen Unterstützung in Standardsituationen ist ein Assistenzsystem insbesondere bei winterlichen Witterungsverhältnissen oft schlechter Sicht und komplett schneebedeckten Verkehrsflächen eine willkommene Unterstützung. «Das gilt selbst für sehr erfahrene Winterdienstfahrer», sagt Moi. Das Fahrerassistenzsystem kann sicherstellen, dass kontinuierlich auf der richtigen Spur gefahren wird bzw. der Kolonnenführer immer auf der richtigen Spur einsetzt und damit die letzte Maschine nicht auf der Grünfläche landet.
Autonome Einsätze am Flughafen ermöglichen mehr Sicherheit und Effizienz, mehr Flexibilität und substanziell geringere CO2 Emissionen. Sie tragen sowohl zu erhöhter Arbeitssicherheit bei, als auch zu Kostenersparnis. Die Akzeptanz der Systeme ist bei den Fahrern gross, wenn sie in der Praxis erkennen, dass sie nicht von der Maschine gesteuert werden, sondern die Systeme ihre Tätigkeiten unterstützen und - wie es auch Michael Enkler sagt – solange wir uns noch teilautonom bewegen, dem Menschen weiterhin eine zentrale Bedeutung zu kommt. Der nächste Schritt wird sein, dass ein Fahrer mehr als eine Maschine überwachen und steuern kann. «Auch dann steht immer noch der Mensch im Zentrum, aber hinsichtlich Effizienz, Flexibilität und Sicherheit ist dieser nächste Schritt für einen Flughafen sicherlich von grossem Vorteil,» sagt Moi. Also wie wir zu Beginn ausgeführt haben: Schritt für Schritt in Richtung Zukunft.
PS: Wollen Sie hören, wie der Flughafen Köln Bonn im Winter eine Gesamtfläche von 2.165.890 Quadratmeter räumt und die Fläche inkl. darauf stehende Flugzeuge enteist? Hier geht’s zum Podcast des Flughafens Köln Bonn.