Das Engadin ist weit und gross und kalt, ein Tal, das bis zum Silsersee auf fast 2 000 Meter über Meer ansteigt. Kaum irgendwo in der Schweiz gleicht die Landschaft so stark dem kalten kanadischen Westen. Doch Andi Lampert spricht den Dialekt des Prättigaus, jener Gegend auf der anderen Seite des Vereinatunnels, da wo die Landwirtschaft steil und kleinteilig ist. Als seine Eltern Ende der 1990er die Pacht eines kleinen Hofes bei St. Antönien verloren, bewarben sie sich ohne grosse Hoffnung um die gerade frei gewordene Pacht eines Hofes in St. Moritz – und gewannen unter 50 Bewerbern das grosse Los. Seither hat Andi im Engadin tiefe Wurzeln geschlagen – mit Familie, Tieren, Hof und Maschinenpark. Dessen zwar nicht grösstes, aber vielseitigstes Fahrzeug ist seit Kurzem ein Aebi TT 241+.
2011 konnte Andi Lampert mit Ehefrau Flurina und den mittlerweile drei Kindern einen Hof in Celerina pachten. 2016 schliesslich kaufte er einen Betrieb in La Punt Chamues-ch. Dort, unmittelbar an den ersten Serpentinen der Albulapassstrasse, hat er nun für seine Black Angus-Zucht einen grossen Stall in modernster Holzbauweise gebaut. Er betreibt Mutterkuhhaltung, hat etwa 50 Kühe und entsprechend viele Kälber. So betreibt Familie Lampert im Moment im Engadin drei Bauernhöfe – jenen der Eltern, in St. Moritz dessen Pacht sie mit der Pensionierung von Vater Andres abgeben werden, den Pachtbetrieb mit Wohnhaus in Celerina und den eigenen in La Punt Chamues-ch.
Der Maschinenpark reichte nicht fürs Engadin
Die neue Heimat der Lamperts liegt kaum 50 km Luftlinie südlich der alten. Doch die Landschaft ist völlig anders: Kälte, Weite, lange Winter, die sich bis in den Mai hineinziehen. «Unser alter Maschinenpark war für diese neue Welt viel zu wenig leistungsfähig», erzählt Andi Lampert. «Wir leben hier im Engadin von einem einzigen Schnitt im Jahr». Für den gleichen Viehbestand wie selbst im Prättigau braucht er mindestens die doppelte Fläche. Die Fahrstrecken sind weit, die Hektarerträge mager. Andi Lampert bewirtschaftet 70 Hektaren, Vater Andres nochmals gut 35, zusammen über 100 Hektaren. Ein durchschnittlicher Schweizer Bergbauernbetrieb umfasst nur rund 19 Hektaren. Die übliche Berg-Mechanisierung reicht da nirgends hin. Vater und Sohn Lampert teilen sich die Maschinen und erreichen so eine überdurchschnittlich hohe Anzahl Betriebsstunden und einen effizienten Einsatz. Rund 90 Prozent aller Arbeiten machen sie gemeinsam.
Seit Frühling 2021 gehört der Aebi TT 241+ zum Maschinenpark, betreut vom Hauslieferanten der Lamperts, Kohler Landmaschinen in Zizers. Zwei Traktoren, ein Aebi Transporter und ein Aebi Terratrac, also insgesamt vier Maschinen sind für eine derart grosser Fläche eine moderate Mechanisierung. Der Terratrac ist die Maschine, welche die meisten Anbaugeräte beherrscht: Scheibenmähwerk, Bandheuer, Mulcher, Schneefräsen, Schneepflug, Kreiselheuer, die Ballenspitze und die Wiesenegge. Entscheidend ist, dass alle Anbaugeräte achsgeführt sind. Nie gräbt sich ein Mulcher, ein Mähwerk oder eine Schneefräse in den Boden, weil das Anbaugerät die Unebenheiten nicht ausgleicht.
Minimaler Maschinenpark, viele Betriebsstunden
Mit all den vielen Aufgaben kommen auf Andi Lamperts Terratrac etwa 500 Betriebsstunden jährlich zusammen. Er sagt dazu «Wir haben nicht die stärkste Motorisierung gewählt, sondern die stärkste Hydraulik». Entscheidend ist auch, dass alle vorhanden Anbaugeräte weiterbetrieben werden können. Denn bei allen Terratrac Modellen ist die Drehrichtung wählbar. Ein gleichzeitiger Ersatz der vielen Anbaugeräte wäre finanziell nicht in Frage gekommen.
Das Engadin ist nicht nur weit und eben. Das ganze Tal ist auf seiner ganzen Länge durchzogen von uralten, von Hand aufgeschütteten Terrassen. An den Flanken dieser Terrassen ist das Gelände sehr steil. Andi Lampert schätzt deshalb an seinem Terratrac die unschlagbare Geländegängigkeit. Er kann damit an Steillagen arbeiten, die selbst für Fussgänger gefährlich sind. Denn Terratracs sind in vielerlei Hinsicht gebaut wie Rennwagen – breite Spur, extrem niedriger Schwerpunkt, starke Bremsen, ideale Gewichtsverteilung. Und je angenehmer und komfortabler ein Arbeitsplatz ist, je ergonomischer alle Bedienelemente gestaltet ist und je besser die Kabine geschützt ist, desto sicherer und effizienter ist die Arbeit.
Eine komfortable Kabine für mehr Gesundheit und Arbeitssicherheit
Komfort bedeutet in dem Fall nicht Luxus, sondern sicheres Arbeiten und höhere Produktivität. Andi Lampert meint dazu: «Wir sitzen jeden Tag so lange auf diesen Maschinen und arbeiten damit hochkonzentriert in schwierigem Gelände. Da ist alles, was dem Wohlbefinden hilft ein Gewinn für Gesundheit und Arbeitssicherheit». Andi Lampert würde seinen TT 241+ deshalb nicht mehr hergeben. Er passt zur Steile des Engadins und er passt zur Weite des Engadins und er passt zur Kälte des Engadins – da wo die Welt der Bauern ein klein Wenig aussieht wie in Kanada.